Barcelona ist eine künstlerische Stadt. Viele berühmte Künstler haben hier gelebt oder wurden hier in dieser faszinierenden Stadt mit ihrem besonderen Flair und der umringenden Natur, von der Muse geküsst. Heute spiegelt diese besondere Erscheinung nichts besser wider als die aufmerksamkeitserregenden und teils versteckten Meisterwerke der Kunst in dieser Stadt.
Es kann schonmal passieren, dass man den Überblick über all die Namen, Persönlichkeiten und auch die Kunstwerke verliert. Daher möchten wir Sie in diesem Artikel auf eine Reise durch die Geschichte Barcelonas führen.
D steht für Dalí
„So little of what could happen does happen.“ –Salvador Dalí
Leben und Werk
Salvador Dalí wurde am 11. Mai 1904 in Figueres, Katalonien geboren. Die Stadt ist nicht weit von Barcelona entfernt und ist heute das Zuhause des Dalí Museums, welches wirklich auf jeder Kunstliebhaber-Bucketlist stehen sollte. Schon in seiner Kindheit wurde das künstlerische Talent des Notarsohns erkannt. Mit 10 Jahren erhielt er bereits Unterricht des Impressionisten Ramon Pichot. Der Tod seiner Mutter im Jahre 1921 hinterließ eine tiefe Wunde im Herzen des jungen Dalí.
Bonus: Wenn Sie Barcelona besuchen, lohnt sich ein Tagestrip nach Figueres und ein Besuch im Museum.
Dalí begann sein Studium an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Madrid. 1924 wird er wegen politisch-rebellischen Aussagen von der Akademie verwiesen und kann sein Studium nicht mit einer Prüfung beenden. Allerdings interessiert ihn das wenig, da er selbst den Eindruck hat, dass die Professoren sowieso nicht qualifiziert genug seien, um seine Arbeiten zu bwerten.
Dalí experimentierte und versuchte sich an mehreren Kunststilen, wie dem Kubismus, Impressionismus und Realismus. Zusammen mit Sebastiàn Gasch und Lluis Montanyà publizierte er im März 1928 „The Yellow Manifesto“, welches eine Kritik an dem damals herrschenden Trend des „Noucentisme“ ist, einer neuen Bewegung Kataloniens.
Ein entscheidenes Ereignis in Dalí’s Leben war zweifellos die Bekanntschaft mit einer Frau, mit dem Namen Gala. Bevor sie von ihm vergöttert wurde und die beiden 1934 schließlich heirateten war sie mit Paul Éluard verheiratet. Sie wurde schnell zu Dalí’s Managerin und stand als Modell für viele seiner Kunstwerke, u. A. für „Assumpta Corpuscularia Lapislazuina“ (als die Madonna).
Nach 1948 interessierte Dalí sich mehr und mehr für Wissenschaft, Religion und Geschichte. In dieser „klassischen Phase“ übernahm er Motive aus angesagten wissenschaftlichen Zeitschriften in seine Kunstwerke. Er beschäftigte sich seitdem sehr stark mit Malern wie Raphael Velázquez und dem französischen Maler Ingres. Am 23. Januar 1989 starb Dalí an Herzversagen.
Ein paar seiner berühmtesten Werke:
Natürlich ist es unmöglich alle Werke dieses großartigen Künstlers in einem einzigen Artikel zu bewundern. Daher geben wir Ihnen eine kleine Auswahl der Werke die ihm den größten Ruhm erbracht haben. Klicken Sie hier für mehr Bilder Dalí’s: Digital Dalí Gallery.
- Die brennende Giraffe (1937) (Original: Jirafa en llamas)
- Die Beständigkeit der Erinnerung (1931) (Original: La persistencia de la memoria)
- Schwäne spiegeln Elefanten (1937) (Original: Cisnes que se reflejan como elefantes)
- Traum, verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel, eine Sekunde vor dem Aufwachen (1944) (Original: Sueño Causado por el Vuelo de una Abeja)
G steht für Gaudí
“Nothing is art if it does not come from nature.”- Antoni Gaudí
Leben und Werk
Antoni Gaudí wurde am 25. Juni 1852 in Reus, Katalonien geboren. Sein Geburtsort ist lediglich 1:20h mit dem Zug von Barcelona entfernt und bietet Einblicke in das Leben des Künstlers, u. a. auch das Geburtshaus. Von seinem Vater lernte der junge Gaudí das Handwerk von dekorativem Kupfer sowie der Schmiedekunst. Durch sein angeborenes Talent für praktische Arbeiten,in Design und Produktion, schaufelte er sich seinen Weg in seinen späteren Beruf des Architekten.
Er zählt zu den einflussreichsten Künstlern moderner Kunst mit seinen sensationellen archtiektonischen Werken, die Barcelonas Art des Modernismus spiegeln. In der Zeit seines Architekturstudiums in Barcelona, unterlag die Region Kataloniens einigen kulturellen und politischen Entwicklungen, die in die Geschichtsbücher Spaniens als die Renaixença eingingen. Der wirtschaftliche und urbane Wachstum kam den Bürgern zugute und unterstützte Künstler aus der Region.
Gaudí’s erster Auftrag in 1879 war es öffentliche Laternenpfähle zu designen. Anfang des 20. Jh. brachte er einige seiner bekanntesten Gebäude, wie den Park Güell und das Casa Batlló zu Ende und ritt auf einer Welle des Utopismus, die das Alte mit dem Zeitgenössischen als Mittel für eine bessere Zukunft zu vereinen versuchte. Neben dem Designen von Wohngebäuden und städtischen Outlets, widmete er sich einem wirklich außerordentlichen Projekt, der Basílica de la Sagrada Família, welche voraussichtlich im Jahr 2026 fertig gestellt werden soll. 1926 starb Antoni Gaudí bei einem tragischen Zugunglück.
Bonus: Erfahren Sie hier mehr über Gaudí’s Werke in Barcelona und sehen ihn in einem neuen Licht.
Ein paar seiner berühmtesten Werke:
Im Laufe seiner Karriere hatte Gaudí eine Menge Projekte. Von Aufträgen für private Wohngebäude über Kirchen und Kapellen bis hin zu Parks.
Im Folgenden haben wir einige seiner berühmtesten Werke, die Sie in unserem wunderschönen Barcelona nicht verpassen sollten.
- Casa Milà (auch bekannt als „La Pedrera“) (zwischen 1906 und 1912 erbaut)
- Casa Vicens (zwischen 1883 und 1889 erbaut)
- Parc Güell (zwischen 1900 und 1914 erbaut)
- Casa Batlló (auch bekannt als das “Haus der Knochen” – Katalanisch: Casa dels ossos) (zwischen 1904 und 1906 erbaut)
- La Sagrada Família (in Arbeit seit 1882)
P steht für Picasso
“The world doesn´t make sense, so why should I Paint pictures that do?” –Pablo Picasso
Leben und Werk
Pablo Picasso wurde am 25. Oktober 1881 in Málaga, Andalusien geboren. Die meiste Zeit seines Lebens lebte er in Frankreich, doch er verbrachte auch einige Jahre seines Lebens in Barcelona. Sein Vater war selbst Maler und verdiente sein Geld mit Gemälden von bunten Vögeln und anderen Wildtieren. Er gab Malstunden und arbeitete als Kurator im lokalen Museum. Seinen Sohn lehrte er das Zeichnen und Malen mit Öl als er grade mal sieben Jahre alt war und fand einen exellenten Schüler im jungen Pablo.
Mit 13 Jahren ging Picasso auf die Schule der schönen Künste in Barcelona, wo sein Vater gleichzeitig lehrte. 1897 begann Picasso sein Studium an der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando in Madrid, welche die renommierteste Kunstakademie Spaniens in dieser Zeit war. Als aufstrebender Künstler begann Picasso zunächst damit Porträts zu malen, doch sein Stil änderte sich ab dem 19. Jh. zu stilisierten Landschaften und arbeitete Elemente des Symbolismus und des Modernismus ein.
Darüber hinaus war er nicht nur ein Maler, sondern auch Bildhauer, Grafiker Keramiker und Bühnenbildner. Somit wurde er zu einem Künstler der einflussreichsten Künstler des 20. Jh. und gemeinsam mit Geroges Brague zum Erfinder des Kubismus.
Am 8. April 1973 starb er in Mougins, Frankreich. Experten sind sich einig, dass der Beginn des Neo-Expressionismus als Picasso’s letztes Werk gesehen werden kann.
Bonus: Wenn Sie in Barcelona sind, nutzen Sie einen Tag um das Picasso Museum zu besuchen. Tauchen Sie dort in die faszinierende Welt des Künstlers ein und lernen mehr über sein Leben und seine Werke.
Ein paar seiner berühmtesten Werke:
Wo soll man hier bloß anfangen? Auch bei Picasso kann man Stunden damit verbringen über all seine Werke zu sprechen. Wir kürzen es für Sie ein wenig ab und haben im Folgenden einige seiner größten Werke für Sie.
- Der alte Gitarrenspieler (1903-1904)
- Les Demoiselles D’Avignon (1907)
- Drei Musiker (1921)
- Guernica (1937)
- Die weinende Frau (1937)
M steht für Miró
“I try to apply colours like words that shape poems, like notes that shape music.” – Joan Miró
Leben und Werk
Joan Miró wurde am 20. April 1893 in Barcelona, Katalonien geboren was ihn zum einzigen einheimischen Künstler dieses Artikels macht. Er war der Sohn eines Uhrmachers und Goldschmieds. Den künstlerischen Hintergrund seines Vaters und die karge katalonische Landschaft spiegelt sich in seiner Kunst wider und ist ein besonderes Merkmal dieser geworden.
Aufgrund des Wunsches seiner Eltern ging Miró auf die Handelsschule und arbeitete zwei Jahre lang als Sachbearbeiter bis zu seinem geistigen und körperlichen Zusammenbuch. Um sich zu erholen wurde er auf einen Bauernhof in Mont-roig in der Nähe von geschickt. Später im Jahre 1912 erlaubten seine Eltern ihm die Kunstschule in Barcelona zu besuchen. Sein Lehrer Francisco Galí gab ihm den Hinweis alles was er malt zuerst zu berühren bevor er sie malt was Miró ein einzigartiges Gespür zum räumlichen Malen von Objekten gab.
Schon als Kind suchte Miró immer nach der Bedeutung von metaphorischem Ausdruck. Er wollte die Natur so darstellen wie ein „Kind mit der Intelligenz eines Erwachsenen“ sie beschreiben würde. Hier hatte er etwas mit Surrealisten und Dadaisten gemein, zwei Lehren, die das gleiche Ziel anstreben.
Er versuchte abstrakte Kunst mit surrealistischer Fantasie zu vereinen. Sein typischer Stil entwickelte sich aus der Spannung zwischen seinem vorstellbaren, poetischen Impuls und der Härte des modernen Lebens. Er arbeitete viel mit Lithographie und kreierte unter anderem Mauern, Tapisserien und Skulpturen für öffentliche Plätze in Barcelona. Am 25. Dezember 1983 starb er in Palma, Mallorca.
Bonus: Wie wäre es mit einem Besuch der Joan Miró Foundation, die im wunderschönen Park auf dem Berg Montjuïc gelegen ist? Auf dem Weg können Sie zwei Fliegen mit einer Klappe schalgen und die inspirierende Kunst nach einem Spaziergang durch die Natur genießen.
Ein paar seiner berühmtesten Werke:
Miró benutzte nicht nur Papierleinwände um etwas mit seiner reinen Vorstellungskraft zu kreieren. Barcelona wurde zu seiner Lebensgroßen Leinwand. So errichtete er die 22 Meter große Skulptur Dona I Ocell (Frau und Vogel), welche seitdem die Besucher des Joan Miró Parks begrüßt. Lesen Sie hier mehr über die Werke Miró’s in Barcelona in unserem Artikel on Kunst in der Stadt.
- Der Bauernhof (1922) (Katalanischer Titel: La Granja)
- Das bestellte Feld (1924) (Katalanischer Titel: Terra llaurada)
- Karneval des Harlekins (1925) (Spanischer Titel: El Carnaval de Arlequín)
- Die Fluchtleiter (1939) (Spanischer Titel: Escalera de escape)
- Mai 68 (1973) (Katalanischer Titel: Maig 68)
Das ist auch schon alles! Wir hoffen, dass Sie einen besseren Einblick in die Welt der Künstler haben, die Barcelona , Katalonien und ganz Spanien mit ihren Visionen geformt haben. Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, lesen Sie auch unseren Artikel über Street Art und entdecken Sie welche Kunst Barcelona noch zu bieten hat.