Letzte Aktualisierung: 03/07/2017
Jemals vom Kuss des Todes gehört, oder auch „El beso de la muerte?“ Vielleicht noch nicht… Barcelona ist sehr bekannt für seine Kunst, von den Meisterwerken Gaudí´s und dem tollen Picasso Museum, bis hin zum schrulligen Joan Miró und dem außergewöhnlichen MACBA. Aber wie steht es mit den Kunstecken in Barcelona, die weniger bekannt sind? Was ist mit den geheimnisvollen Ecken der Stadt, den unbekannten Wegen, den geheimen Enklaven? Für ein echtes Abenteuer im Unbekannten, ein Abenteuer mit faszinierenden Echos aus der Vergangenheit, ist der Friedhof von Poblenou ein toller Ort, den es zu entdecken gilt.
Der Ursprung des Poblenou Friedhofes
Der Friedhof von Poblenou wurde 1775 eröffnet, da es damals schon Platzprobleme innerhalb der Stadtmauern aufgrund der stetig wachsenden Bevölkerung gab. 1808 wurde er dann von Napoleon´s Truppen zerstört, später im neoklassischen Stil wieder aufgebaut, mit Hilfe des italienischen Architekten Atonio Ginesi. Friedlich, doch auch makaber, ist der Friedhof von Poblenou heute ein faszinierender Ort, den man besuchen sollte. In sich stellt er ein Museum dar, denn er ist die Heimat einiger unglaublicher Skulpturen, angsteinflößend doch trotzdem wunderschön.
Interessante Ecken
Der Friedhof von Poblenou wurde mehrmalig erweitert, sodass er heute in viele verschiedene Sektionen aufgeteilt ist. Eine der interessantesten Ecken könnte der „Recinto de los Panteones“ sein. Hier kann man sich die alten Gräber der alten Bourgeoisie von Barcelona anschauen, denen nachgesagt wird, dass sie selbst nach ihrem Tod noch ihren Reichtum und ihre Extravaganz zeigten.
Der Kuss des Todes
Eines der außergewöhnlichsten, interessantesten „Werke“ auf dem Friedhof Poblenou ist als der „Kuss des Todes“ bekannt. 1930 wurde diese Skulptur konstruiert, so merkwürdig, mystisch diese Marmorskulptur auch sein mag, sie löst verschiedene Reaktionen bei Passanten aus. Zu sehen ist eine geflügelte Personifizierung des Todes, der den Kopf eines jungen Mannes küsst, und ihn so in eine andere Welt hinfortträgt. Viele haben sich gewundert ob der junge Mann vom Tod willkommengeheißen wird, oder von ihm heimgesucht wird – wer weiß? Genauso mysteriös ist die Identität des Bildhauers. Denn keiner weiß so 100%ig, ob es Jaume Barba oder Joan Fontbernat war. Unter der Skulptur stehen folgende schrecklich erscheinende Worte geschrieben:
„Sein junges Herz ist somit erloschen. Das Blut in seinen Adern wird kalt. Und all seine Kraft ist verschwunden. Der Glaube wurde durch seinen Fall in die Arme des Todes gepriesen. Amen. “
Besucherrunde
Eine faszinierende Route durch den Poblenou Friedhof existiert schon lange, und sie führt durch circa 100 Jahre Geschichte. Besucher sehen Konstruktionen, Skulpturen und Gräber von berühmten Persönlichkeiten von der Zeit der Gründung des Friedhofes, bis hin zum Tag der Universal Exposition des Jahres 1888, einem der wichtigsten Events in der Geschichte Barcelona´s. An Allerheiligen findet eine spezielle Nacht-Tour des Friedhofs mit einem Thema aus dem 19. Jahrhundert statt. Ein Führer in historischem Kostüm erklärt ihre Geschichte und die Atmosphäre in geeigneten gespenstischen Tönen! Für weitere Informationen, besuchen Sie die Friedhöfe Barcelona-Website.
Wie man hinkommt:
Der Friedhof von Poblenou ist jeden Tag von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Die naheste Metrostation ist Llacuna (L4).
Leave a Reply